Erstes DTSA TEC Basic Seminar des TLV SH im April/Mai 2016 in Hemmoor
Im April und Mai 2016 standen zwei Wochenenden am Kreidesee in Hemmoor ganz im Zeichen des Technischen Tauchens.
Unter der Leitung von Jürgen Kowalke, TL3, hatten sich insgesamt 9 Sporttaucher aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zum ersten TEC Basic Seminar des TLV S-H getroffen, um die Grundlagen für das technische Tauchen zu erlernen bzw. schon vorhandene Kenntnisse in diesem Bereich zu vertiefen.
Zusammen mit zwei weiteren Ausbildern, Andreas Bock, sowie Lars Weißenfeld, beide TL2 sowie NITL hatte sich unser Lehrgangsleiter ein strammes Programm einfallen lassen, das bei uns an den Lehrgangstagen keine Langeweile aufkommen lassen sollte.
Das durch den VDST neu ins Leben gerufene DTSA TEC Basic schafft die Grundlage in den Bereich des technischen Tauchens und soll die Teilnehmer auf Nitrox ** sowie Trimix 1 vorbereiten.
Ganz bewusst wurde das Seminar auf ein Sichtungswochenende sowie ein Lehrgangswochenende aufgeteilt, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, in den dazwischenliegenden Wochen reichlich zu üben, erkannte Defizite zu trainieren bzw. an der Ausrüstungskonfiguration den letzten „Feinschliff“ zu geben.
Nachdem wir im HGF-Haus am Kreidesee unsere Zimmer gezogen hatten, ging es gleich zu Lehrgangsbeginn am Freitag-Abend mit der Vorstellung unserer Ausrüstung los, an der es für die meisten von uns im Detail einiges zu verbessern galt.
Dass Doppelflaschen mit Stage, Tanklampen sowie separate Tariergasflaschen zur Selbstverständlichkeit im technischen Tauchen gehören, war für die Teilnehmer keine Überraschung, trotzdem waren die Tipps unserer Ausbilder zu Schlauchführungen, Ausrichtung der Automaten, Anbringung von Lampentanks, Konfigurationen der Stages etc. äußerst lehrreich.
Schon nach kurzem Schrauben an unseren Ausrüstungen sowie dem „Aufräumen“ von Anzugstaschen sahen unsere Ausrüstungen nach Ansicht der Ausbilder dann schon ganz brauchbar aus.
Weiter ging es im theoretischen Teil zu den Grundlagen im technischen Tauchen, das Wissen vom DSTA Nitrox* wurde weiter vertieft und erweitert, Dekostrategien erläutert. Nach kurzer Zeit wusste jeder von uns mit den Begriffen Minimumgas, „Getready“ oder „Basic five“, END, CNS oder OTU etwas anzufangen.
Nach einer kurzen Nacht und einem gemeinsamen Frühstück mit Allen pünktlich um 08.00h ging es dann gegen 10.00h bei Einstieg 1 mit den ersten Übungstauchgängen los.
In kleinen Gruppen wurden zusammen mit unseren Ausbildern in den folgenden 4 Tauchgängen am Samstag und Sonntag Safetydrills, Ventilmanagement, die unterschiedlichen Flossentechniken wie Frog-, Backwards-oder Helikopterkick sowie der Umgang mit Stages zunächst noch an einer der Ausbildungsplattformen demonstriert und geübt.
Schnell merkte jeder, wo er ausbildungstechnisch steht und wo man an sich zu arbeiten hat. Durch die dann doch recht lang ausfallenden Tauchgänge sowie die recht frischen Wassertemperaturen und die Konzentration auf die Übungen waren wir dann aber alle am Sonntagabend sichtlich von dem Wochenende „gezeichnet“, zumal für einige noch eine längere Heimfahrt anstand.
Das Fazit von unserem ersten Sichtungswochenende:
Selten hat jeder von uns so komprimiert sowohl in Theorie, als auch in Praxis Techniken vermittelt bekommen, um die Grundlagen für die weitere Ausbildung im technischen Tauchen zu schaffen. Wir haben viel Spaß gehabt, die Stimmung war gut und auch der Teamgeist kam bei den gemeinsamen Aktionen, wie dem Essen beim „Chinesen in Hemmoor“ nicht zu kurz.
Nur 5 Wochen später ging es dann am 20.Mai zunächst mit einem ca. 90 min. theoretischen Wissenstest weiter, den jeder von uns mit der erforderlichen Mindestpunktezahl bestand.
In den folgenden 2 Tagen wurden bei insgesamt wieder 4 Tauchgängen die bereits erlernten Techniken wiederholt, jetzt allerdings bei etwas „verschärften“ Bedingungen, als Referenz wurde nicht mehr die Plattform, sondern eine gesetzte Boje im Blauwasser auf ca. 7m genommen.
Jürgen, Andreas und Lars verstanden es, sämtliche Übungen mit neuen Ideen anzureichern, unter ihren strengen Augen konnte sich keiner verstecken und jede Unsicherheit in der Ausführung der Skills wurde wahrgenommen und später ausführlich analysiert.
Nach den Tauchgängen, die teilweise bei allerdings deutlich gestiegenen Wassertemperaturen fast 100 Minuten dauerten (man hat ja genug Luft dabei!)
war dann aber doch am Sonntagabend jeder nicht nur ein wenig stolz auf sich selbst, alles geschafft zu haben, sondern auch sichtlich erschöpft.
Es war toll zu sehen, wie sich viele der Teilnehmer teilweise von TG zu TG in der Ausführung der Übungen gesteigert haben.
Im Abschlussgespräch wurde dieser erste TEC Basic Kurs des TLV S-H ausführlich analysiert.
Jedem, der Interesse hat, ins technische Tauchen einzusteigen, kann ich dieses Seminar absolut empfehlen.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei unseren drei Ausbildern Jürgen, Andreas und Lars, die uns mit viel Engagement und Gelassenheit in ihrer Freizeit die notwendigen Techniken beigebracht haben. Sie haben es nicht nur bei den Tauchgängen, sondern auch im Nachbriefing verstanden, die individuellen Schwächen und Stärken jedes Einzelnen herauszuarbeiten.
Wir alle haben extrem viel gelernt, der Spaß und auch der Teamgeist kamen nicht zu kurz.
Es waren tolle Tage, die keiner von uns so schnell vergessen wird.
Matthias Kuchinke, TL2