“eLearning-eLearning” im VDST – Pilot eTrainer Seminar online 18.-19. April 2020
Als im Februar die Ausschreibung für den eTrainer Kurs in Norderstedt erschien, war ich viel zu freudig gespannt auf den Termin, als über das Offensichtliche zu stolpern.
Warum veranstaltet man einen Kurs für angehende eTrainer als Präsenzveranstaltung?
Meine Frau und ich hatten uns schnell angemeldet und eine Betreuung für unsere Tochter bei Oma und Opa arrangiert.
Mit den Ereignissen Anfang März sollte der Kurs dann abgesagt werden und wir waren irgendwo auch froh, da sich das Hotel Oma-Opa durch Corona ja auch erledigt hatte.
Nach etwa einer Woche waren dann jedoch die eTrainer-Instruktoren Kjell, Andreas und Marc vom eLearning-Ressort, auch über das Offensichtliche gestolpert und arbeiteten hart an einem Weg, um das Seminar auch ohne physische Präsenz durchzuführen. Damit wurde das erste VDST online- eTrainer Seminar als Pilot-Projekt möglich gemacht.
Zwei Tage vor dem Termin trafen wir 12 Teilnehmer und die drei Ausbilder uns alle abends online in Microsoft Teams, um die technischen Voraussetzungen bei allen zu prüfen. Auch hier wurde der Vorteil des online Lernens deutlich: 2 Teilnehmer aus Süddeutschland konnten mal eben zu uns stoßen – ganz ohne Reisekosten. Ursprünglich hatten sie für das Wochenendseminar einen Flug gebucht.
Die Standard-Floskeln des Videokonferenzing „Könnt Ihr mich hören?“, „Ich höre euch nicht!“ und „Könnt Ihr meinen Desktop sehen?“ fielen dabei mehrfach, während wir schon eine kleine Vorstellungsrunde machten, um am Samstag Zeit zu sparen. Bei der Vorstellungsrunde zeigte sich die Bandbreite der Teilnehmer in Bezug auf Erfahrungen mit der verwendeten Plattform moodle. Von ehemaligen moodle-Administratoren mit täglicher Telekonferenz-Erfahrung bis zum absoluten moodle-Novizen, für den der PC eine bessere elektronische Schreibmaschine ist, war alles dabei.
Bis zu Samstag um 10 Uhr hatten wir dann auch noch Zeit auf https://e-learning.vdst.de den Basiskurs für eTrainer zu absolvieren, um erste Erfahrungen mit dem System zu sammeln.
Am Samstag um 10 waren alle dann ganz gespannt, was sie nun an den beiden Tagen erwarten würde.
Nach den einführenden Worten, was eLearning beim VDST ist (und vor allem, dass es kein Ersatz für die Ausbildung von Angesicht zu Angesicht, sondern eine Ergänzung sein sollte) begann das blendet learning mit kurzen Vorträgen/Vorführungen im Wechsel mit praktischen Übungen der Teilnehmer auf der „Spielwiese“, wo jeder der Teilnehmer sich eigene Kurse anlegen konnte, um Erlerntes durch Wiederholung zu festigen. Dabei konnten einige Missverständnisse in der nicht immer ganz trivialen Bedienung der Oberfläche durch „Screensharing“ der Teilnehmer aufgedeckt und ausgeräumt werden.
Nach fast 8 Stunden intensiven Lernens wurden wir Teilnehmer dann in den Abend entlassen, den viele dann für weitere Experimente mit Kursformen, Inhalten und Testmöglichkeiten nutzten.
Am Sonntag um 10 trafen wir uns wieder vor den Bildschirmen, um auch in die letzten Feinheiten der Kurserstellung und Moderationsmöglichkeiten eingeführt zu werden.
Nach 5 sehr intensiven Stunden gab es dann das Abschlussgespräch und alle waren irgendwo glücklich, die mental sehr anstrengende Veranstaltung hinter sich zu haben. Die meisten waren aber irgendwie “heiß auf mehr”.
Mein Dank gilt den drei unermüdlichen Ausbildern Kjell Wassermann, Marc Cieslarczyk und Andreas Bock, die auch aus den unverständlichsten Problembeschreibungen heraus versucht haben, eine Lösung zu finden und durch Ihre Arbeit unter anderem auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Ehrenamt ermöglicht haben.
Autor: Martin Roos