Bericht Sauerstoffinitiative der TSG Submarin Kiel
Originalartikel und weitere Eindrücke: www.tsg-submarin.de – Sauerstoffinitiative der TSG Submarin Kiel
Wer braucht denn sowas? Kennen wir doch schon alles!!!
Leider sagt die Unfallstatistik des VDST etwas anderes.
Laut einer Auswertung der vorliegenden Unfallprotokolle im VDST wurde lediglich bei 50% aller Tauchunfälle daran gedacht, die sofortige Gabe von Sauerstoff in Erwägung zu ziehen und anzuwenden.
Natürlich hofft niemand, dass der Ernstfall einmal eintreten wird, aber wer sich im Vorweg mit der Theorie beschäftigt, ist dann gewappnet, das Richtige zu tun. Das gilt nicht nur in der Tauchpraxis, sondern erst recht bei medizinischen Themen.
So hat der VDST bereits im vergangenen Jahr die Vereine sensibilisiert, sich mit dem Thema „Sauerstoff und Sauerstoffgabe nach einem Tauchunfall“ im Rahmen eines Tagesseminars zu befassen. Dazu wurde sogar ein kompletter Foliensatz zur Verfügung gestellt, der die Thematik intensiv aufarbeitet.
Nachdem die organisatorischen Hürden genommen wurden und ein passender Termin gefunden wurde, an dem uns ein kompetenter Referent zur Verfügung steht, konnte es am vergangenen Samstag, 10.00 Uhr, in unserem Vereinsheim endlich mit genau dieser Intiative losgehen.
Glücklicherweise durften wir den stellvertretenden Landesverbandsarzt des VDST Tauchsport Landesverbands Schleswig-Holstein, Dr. Johannes Meyne bei uns begrüßen. Als langjähriges Vereinsmitglied und Trainer hatte er sich bereit erklärt, uns mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen und eine Einführung in das Thema zu geben.
Zunächst wurde uns in Theorie durch Johannes die Wirkung des Sauerstoffs auf den menschlichen Körper näher gebracht und die positiven Auswirkungen der Sauerstofftherapie besprochen.
„Viel hilft viel“, (gemeint ist natürlich die möglichst hochprozentige Gabe von O2 nach einem Tauchunfall), den Spruch kannten wir am Ende des Theorieteils „in und auswendig”.
Ergänzend zu dieser wichtigen, ersten Maßnahme bei einem Tauchunfall bekamen wir außerdem eine tolle Einführung in das Thema “NeuroCheck” mit praktischen Übungen, Beispielen und Videos. Was sich zunächst vielleicht kompliziert liest, wurde so demystifiziert und als sehr gute Ergänzung im Falle eines Falles in die Köpfe gebracht.
Nach einer kleinen Pause mit einem schönen Kuchenbuffet, ging es am Nachmittag zu den praktischen Übungen in drei Stationen. Diese nahmen in chronologischer Reihenfolge alle möglichen Vorgänge eines Tauchunfalls unter die Lupe.
Zunächst beleuchteten wir alle Abläufe unter und im Wasser. Danach wurde anhand von „Bob“ der Taucherpuppe, den Janine liebevoll geschaffen hatte, die Rettung eines verunfallten Tauchers demonstriert.
Im nächsten Schritt sahen wir uns die verschiedenen Sauerstoffsysteme und deren Funktionalität näher an. Auch die Handhabung eines Beatmungsbeutels und das komplexere Wenoll System wurden beleuchtet. Die Handhabung der „HLW” (Herz Lungen Wiederbelebung) anhand einer mitgebrachten Reha-Puppe rundete den Praxisteil ab.
Unser Fazit
Alles in allem ein rundum gelungener Ausbildungstag, in den eine Menge an Vorbereitungsarbeit geflossen ist. Bedauerlich, dass wir abzüglich der Ausbilder und Referenten trotz reichlicher Werbung lediglich sieben Teilnehmer hatten, ähnliche Kurse bei anderen Organisationen sind äußerst kostenintensiv. Dennoch konnten wir uns alle gewappnet mit frischem Wissen, guten Erkenntnissen und bester Laune auf den Weg nach Hause machen.
Danke!
Bedanken möchte ich mich bei unserem Referenten Johannes, der uns mit viel Herzblut durch den Tag geführt hat. Außerdem bei Janine für die zeitaufwendige Gesamtorganisation der Veranstaltung und den Kuchenspenden von Rüdiger, Nina und Alex, die uns den Tag ordentlich „versüßt“ haben.
Ein toller und äußerst lehrreicher Tag, an den die Teilnehmer lange denken werden…
– Dankeschön an Matthias für den Bericht